Schönwetter-Wanderer gibt es viele. Im Winter setzen die meisten dann aus, warten auf das kommende Frühjahr - und verpassen dabei eine ganze Menge. Ein Plädoyer für das Wandern im Schnee.

Schneewandern: Ein Fall für die Alpen und das Alpenvorland - aber nicht nur!

Machen wir uns nichts vor: Der Winter ist in den meisten Regionen Deutschlands kalt und nass. In wirklich "schneesicheren" Regionen leben die meisten Deutschen nicht. Schade, denn ein ausgedehnter Spaziergang oder eine Wanderung durch die endlos weiße Pracht ist ein besonders schönes Erlebnis. Wer es noch nie ausprobiert hat, sollte das wirklich dringend ändern - also auf nach ... ja, wohin denn am besten?

Sehr bedingt schneesicher ist die Eifel - landschaftlich wunderschön und mit guten Wanderrouten versehen, ist sie so ungefähr das Nördlichste in Deutschland zum Thema dieses Artikels. Aber wie gesagt: Schneesicherheit gibt es aufgrund des eher milden Klimas in der Region nicht wirklich. Mehr Chancen auf eine weiße Wanderung hast du im Harz. Er liefert zuverlässig jedes Jahr beste Nachrichtenbilder zum Thema "Es schneit!" und ist nicht nur für Winter-Wanderer, sondern auch für passionierte Langläufer ein echtes Loipenparadies.

Grundsätzlich gilt: Je südlicher, desto schneesicherer. Deswegen kann die klare Empfehlung aus deutscher Sicht nur lauten: die Voralpen und Alpen. Bereits von München aus kann man in Fahrtzeiten von unter zwei Stunden jederzeit ins weiße Vergnügen starten. Fürs Winterwandern in Deutschland sind Allgäu und Karwendel wunderbar geeignet. Wen es über die Grenze ins benachbarte Österreich zieht, findet perfekte Bedingungen zum Beispiel im Vorarlberg oder in Tirol. Die Schweiz bietet ein hervorragendes Netz von Wanderwegen in eigentlich jeder Region.

Erste Anlaufstellen: die Alpenvereine

Deutschland, Österreich und Schweiz verfügen jeweils über einen eigenen Alpenverein. Auf ihren Seiten kann man sich viele Anregungen für Touren holen, aktuelle Informationen zum Wanderwetter einholen und für Mehr-Tageswanderungen Hütten mit entsprechenden Übernachtungsmöglichkeiten finden. Vielleicht hast du auch Lust, dich einer Wandergruppe anzuschließen oder eine geführte Tour mit einem erfahrenen Bergführer zu machen. Für jedes Wanderbedürfnis findest du im Internet leicht das richtige Angebot.

Gute Vorbereitung beginnt bei der richtigen Ausrüstung

Fest steht: Gerade für Flachländer beginnt die Winterwanderung nicht spontan. Vorbereitung ist das A und O. Neben der Wahl des Wandergebietes und der Route beginnt die Schneewanderung schon zu Hause mit Planung und Kauf der richtigen Ausrüstung. Als Neuling oder sporadischer Schneewanderer benötigt man sicher nicht alles an Ausrüstung, was die Sportausrüster zu bieten haben. Einige wenige Dinge sind aber unerlässlich:

Das richtige Schuhwerk und Wandersocken

Ohne Wanderschuhe geht es nicht. Sie sollten stabil, möglichst rutschfest und wasserdicht sein. Denn nichts ist schlimmer, als eine Wanderung bei Minusgraden mit nassen Füßen! Wasserdicht bedeutet für das Schneewandern nicht nur, dass kein Wasser durch Nahtstellen eintritt. Du solltest auch auf eine Schuhform achten, bei der der Schuh oberhalb des Knöchels abschließt. Das gibt nicht nur Halt in unwegsamem Gelände, sondern verhindert auch, dass Schnee "von oben" in den Schuh gelangt. Sehr zu empfehlen ist auch das Tragen spezieller Wandersocken. Sie sind nahtlos geschnitten und verhindern so das Blasenlaufen. Und apropos Blasen: Neue Wanderschuhe müssen ungedingt vor der ersten Wanderung ausführlich im Alltag eingelaufen werden. Sonst kann die erste Tour in den Schnee schnell zu einer echten Tortur werden.

Bekleidung: Atmungsaktive Materialien sind sinnvoll

Du wirst dich auf deiner ersten Schneewanderung schnell wundern, wie sehr du selbst bei Minusgraden ins Schwitzen gerätst. Atmungsaktive Klamotten, die die Wärme am Körper halten, die Feuchtigkeit aber nach außen ableiten, sind auf jeden Fall sinnvoll. Besonders eine gute Wanderjacke ist wichtig. Sie sollte ausreichend Bewegungsfreiraum bieten und nach Möglichkeit aus "mehreren" Schichten bestehen. Der Handel hält eine ganze Reihe von Modellen für jeden Bedarf bereit, viele von ihnen sind zum Beispiel mit einem herausnehmbaren Innenfutter aus Fleece ausgestattet. Sehr praktisch und quasi eine moderne Variante des guten, alten "Zwiebellooks", der beim Wandern bei Minusgraden durchaus sinnvoll ist.

Nice to have: je nach Bedarf

Kein Muss, aber je nach Route sinnvoll sind ein paar weitere Ausrüstungsgegenstände: Rucksack für Proviant auf längeren Routen ohne Hüttenverpflegung oder Wäsche zum Wechseln, etwa bei einer Mehr-Tages-Tour; Wanderstöcke, die richtig eingestetzt Aufstiege erleichtern, beim Abstieg die Knie entlasten und besonders im Winter für mehr Trittsicherheit auf glattem Grund sorgen; Steigeisen zur Montage unter den Wanderschuhen, wenn mit längeren, vereisten Strecken gerechnet werden muss. Sie "krallen" sich sozusagen ins Eis und sorgen für sicheren Halt.

Lust auf Schneewandern bekommen. Dann lautet unser Tipp: Setz' deine Plan in die Tat um - es lohnt sich. Viel Spaß beim Wandern!

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